Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine der schwersten Erfahrungen im Leben. In den ersten Stunden und Tagen müssen wichtige Entscheidungen getroffen und Behördengänge erledigt werden. Dieser Leitfaden hilft Ihnen, den Überblick zu behalten.
Bitte beachten Sie: Bestimmte Vorgehensweisen und Fristen können je nach Bundesland und Kommune variieren. Ihr Bestatter kennt die örtlichen Bestimmungen und wird Sie entsprechend beraten.
Sofortige Maßnahmen in den ersten Stunden
Wenn ein Mensch verstirbt, sind zunächst diese Schritte notwendig:
- Rufen Sie einen Arzt oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (bundesweit: 116 117) zur Feststellung des Todes. Bei einem plötzlichen Tod oder Unfall wählen Sie den Notruf 112.
- Der Arzt stellt einen Totenschein aus, den Sie für alle weiteren Schritte benötigen.
- Bei einem Todesfall im Krankenhaus oder Pflegeheim übernimmt das Personal die ersten organisatorischen Schritte.
Die ersten 24 Stunden
Bestatter kontaktieren
Ein Bestattungsunternehmen sollte möglichst innerhalb der ersten 24 Stunden beauftragt werden. Der Bestatter übernimmt viele organisatorische Aufgaben:
- Überführung des Verstorbenen
- Beratung zu Bestattungsformen und -möglichkeiten
- Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten
- Organisation der Trauerfeier
Wichtige Dokumente zusammenstellen
Folgende Dokumente sollten Sie, wenn möglich, bereits zum ersten Gespräch mit dem Bestatter mitbringen:
- Personalausweis des Verstorbenen
- Geburtsurkunde
- Bei Verheirateten: Eheurkunde oder Familienstammbuch
- Bei Geschiedenen: Scheidungsurteil
- Bei Verwitweten: Sterbeurkunde des Ehepartners
- Krankenversicherungskarte
- Wenn vorhanden: Bestattungsvorsorgevertrag
24-48 Stunden
Terminvereinbarung und erste Gespräche
- Ausführliches Gespräch mit dem Bestatter zur Planung der Beisetzung
- Klärung der gewünschten Bestattungsform (Erd- oder Feuerbestattung)
- Grabstelle auswählen (falls noch keine vorhanden ist)
- Ersten Entwurf der Traueranzeige besprechen
Wichtige Benachrichtigungen
Informieren Sie in dieser Zeit:
- Nahe Angehörige und enge Freunde persönlich oder telefonisch
- Den Arbeitgeber des Verstorbenen
- Gegebenenfalls Ihren eigenen Arbeitgeber (Sonderurlaub für Angehörige)
- Vermieter oder Hausverwaltung
Wichtige Dokumente und Unterlagen
Benötigte Unterlagen für Behörden
Diese Dokumente werden in den kommenden Tagen wichtig:
- Testament (falls vorhanden)
- Versicherungspolicen (besonders Lebens- und Sterbegeldversicherungen)
- Rentenbescheid oder Rentennummer
- Kontounterlagen
- Mitgliedschaften in Vereinen oder Organisationen
Unterstützung und Hilfe
Professionelle Unterstützung
Scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen oder aktiv danach zu fragen:
- Bestatter begleiten Sie durch den gesamten organisatorischen Prozess
- Seelsorger oder Trauerbegleiter bieten emotionale Unterstützung
- Hausarzt kann bei Bedarf eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen
- Freunde und Familie können praktische Aufgaben übernehmen
Vorbereitung der nächsten Schritte
Für die kommenden Tage stehen weitere wichtige Entscheidungen an:
- Gestaltung der Trauerfeier (weltlich oder religiös)
- Text und Gestaltung der Traueranzeige
- Auswahl von Blumenschmuck und Musik
- Organisation der Trauerfeier und einer möglichen Zusammenkunft nach der Beisetzung
Lassen Sie sich für alle Entscheidungen die Zeit, die Sie brauchen. Das Bestattungsunternehmen wird Sie dabei unterstützen, alle notwendigen Fristen einzuhalten.
Weiterführende Links
- Bundesverband Deutscher Bestatter
- Traueranzeige einfach gestalten mit unserem intuitiven Tool
- Artikel: Leitfaden zur Gestaltung von Traueranzeigen
- Artikel: Traueranzeige vs. Nachruf: Die wichtigsten Unterschiede
- Artikel: Was kostet eine Traueranzeige in der Zeitung?
- Artikel: Wie formuliere ich eine Danksagung?